Werdet Teil eines Stücks Kirchberger Geschichte
Die Schwaigermühle ist das über 430 Jahre alte Haupthaus und Herzstück des Ensembles. Sie wurde 1594 von Lukas Starz erbaut und als Starzmühle oder Handlmühle bekannt. 1705 wurde der Leinölschlag bewilligt und Öl gepresst. Zu dieser Zeit dürfte es in der Mühle zu einem Brand gekommen sein: Dunkle Stellen im Mauerwerk und ein neuer Giebel mit der Jahresinschrift 1726 lassen darauf schließen.
Am 9.9.1825 ersteigerte Joseph Mayr das Anwesen für seinen Sohn Anton Mayr – seitdem befindet sich die Mühle im Besitz der Familie. In der Geschichte der Schwaigermühle haben sich zwei Ereignisse zugetragen, die ebenfalls hier Erwähnung finden sollen:
Am 24. Juli 1950 erhielten Wolfgang Schwaiger und seine Ehefrau Magdalena Pöll die Handlmühle samt Mühlhäusl, Stall, Ölschlag und Fischerhäusl als Erbe. Die beiden betrieben den Ölschlag bis 1954. Bei einem Hochwasser 1956 wurde die Ableitung in den Mühlenkanal beschädigt, und da eine Reparatur zu teuer gewesen wäre, wurde das Müllergewerbe zurückgelegt.
Durch die steigende Beliebtheit Kirchbergs bei Sommerfrischlern wurde die Handlmühle zu einer Pension umgebaut und 1959 als Frühstückspension Schwaigermühle eröffnet. Am 3. Februar 1994 wurde diese von Sohn Stefan Schwaiger übernommen, der die Pension gemeinsam mit seiner Schwester Leni führte.
Am 1. April 2024 wurde die Schwaigermühle an Stephan Friedl übergeben, der die Mühle und die zugehörigen Gebäude in zeitgemäße Apartments umgestaltet hat.
Die Weindiele wurde um 1840 ursprünglich als Fischerhütte erbaut. Der um 1900 eingebaute Gleichstromgenerator ermöglichte die erste Stromerzeugung in Kirchberg. In den 1950er Jahren wurde das Obergeschoß verpachtet und als Lokal „Weindiele“ betrieben. Im Untergeschoß wurde Schnaps gebrannt und später als Maleratelier verwendet.
In den 60er-Jahren wurde das Obergeschoß als Lager an die Firma Milupa vermietet und später für die Tiroler Terrakotten genutzt. 20 Jahre später befand sich erneut das Atelier einer Künstlerin im Haus, bevor es zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Das Untergeschoß wurde später so feucht, dass die Weindiele abgetragen und neu errichtet werden musste. Die Außenansicht wurde originalgetreu wiederhergestellt und das Haus in ein Kleinod für unsere Gäste verwandelt.
1705 wurde neben der Mühle eine Leinölstampfe, auch Ölschlag genannt, errichtet, um Leinöl für die Bauern der Region zu erzeugen. Der Ölschlag wurde bis 1954 betrieben und danach eingestellt, weil in der Region fast kein Flachs mehr angebaut wurde. 1980 wurde die Anlage renoviert und als Museum eröffnet, das seit 1982 unter Denkmalschutz steht.
Der nebenan befindliche Stall wurde in den 1990er-Jahren abgerissen und auf dessen Grundstück ein Wohnhaus erbaut, in dem Stephans Schwester mit ihrer Familie wohnt.